Im Anschluss an ihren Besuch der durch das Land NRW geförderten und landesweit tätigen Fachberatungsstelle „gerne anders!“ interessierte sich die Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter auch für die Situation der Mülheimer Jugend- und Beratungsangebote, deren Entwicklung sie bereits seit deren Gründungszeiten verfolgt.
Die Mitarbeiter_innen des Jugendtreffs together mülheim stellten die vielfältigen Angebote vor und tauschten sich mit Barbara Steffens über die aktuellen Lebenswirklichkeiten von nicht-heterosexuellen Jugendlichen aus. Ausführlich diskutiert wurden auch die Besonderheiten von trans* Jugendlichen für die es erst seit 2013 ein eigenes Angebot im together mülheim gibt.
Gemeinsam würdigte man die positiven gesellschaftlichen Entwicklung der letzten Jahre und musste zugleich feststellen, dass noch weitere Anstrengungen notwendig sind, bis die Wertschätzung von vielfältigen Lebens- und Liebesformen Normalität wird und nicht-heterosexuelle Jugendliche somit keinen besonderen Belastungen mehr ausgesetzt sind. Bis dahin finden sie im together mülheim Schutzraum, neue Freund_innen, Unterstützung und vielfältige Möglichkeiten sich zu engagieren.
Auch die Situation älterer Lesben und Schwule sowie von Menschen mit HIV bzw. Fragen zur sexuellen Gesundheit waren Inhalt des Gespräches. Suse von Nordheim skizzierte die bestehenden Beratungs- und Selbsthilfeangebote der Lebenslust-Beratungsstelle und hob hierbei vor allem den Einsatz der ehrenamtlichen Berater_innen hervor. Da trotz positiver Beschlüsse im Sozialausschuss eine Förderung der Lebenslust-AIDS-Beratung ausbleibt, wäre ohne die ehrenamtlichen Kräfte die Unterstützung von Menschen mit HIV nicht möglich. Aber auch die Lesben- und Schwulenberatung wird überwiegend ehrenamtlich organisiert und stößt immer wieder an Grenzen. Auch aus diesem Grund hofft das Team der Lebenslust-Beratungsstelle im Hinblick auf die wachsende Zahl älterer Lesben und Schwulen, nach erfolgten Initiativen u.a. im Senior_innenbeirat auf wachsendes Interesse bei bestehenden Alteneinrichtungen, sich mit ihren Angeboten ggf. in Kooperation mit dem Lebenslust-Generationencafé verstärkt dieser Bevölkerungsgruppe zuzuwenden.